Kulturpolitik

Wollen lernen

Jedem Kind ein Instrument: viele Konzerte, nur Premieren!

JeKi-Konzert in der Christuskirche by Alya Wessel | Kulturagenüer

Borbeck beispielsweise. Ein Stadtteil von Essen, in dem nicht viele Klaviere stehen. “Problemstadtteil”, nennt die RHEINISCHE POST diese Gegend, wie es sie überall gibt im Revier. In Borbeck gibt es seit einiger Zeit das JeKi-Programm, “Jedem Kind ein Instrument”.

Die Idee dafür, den I-Dötzen zu zeigen, dass iPod und Instrument kaum mehr gemeinsam haben als den ersten Buchstaben, wurde 50 Meter von hier in der Musikschule Bochum entwickelt: Ich, zitiert die RP heute die achtjährige Vanessa aus Borbeck,

“ich könnte einfach immer spielen, weil die Töne so schön klingen.’”

Jemals eine bessere Antwort gehört auf die Frage, welchen Sinn Musik hat?

Die rotgrüne Koalition in Düsseldorf allerdings hat das JeKi-Programm auf den Prüfstand gestellt:

“Eine Ausweitung auf ganz NRW ist in der ursprünglichen Ausrichtung des Projekts und der aktuellen finanziellen Lage nicht leistbar”

heißt es im Koalitionsvertrag. Was immerhin hieße, dass sich fürs JeKi-Programm im Ruhrgebiet, dem Borbeck von NRW, erst einmal nichts ändern würde. Was wiederum hieße, es änderte sich viel.

Für Vanessa beispielsweise, die, so die RP,

“als Dreijährige mit ihrer Familie aus Rumänien eingewandert ist und schon nach wenigen Monaten Unterricht im Streichquartett mitspielen kann. Oder Victor, dessen Familie aus Kenia stammt und der sich schon darauf freut, dass beim nächsten Konzert seine Oma zuhören wird. Oder Vladyslav aus der Ukraine, der mit stillem Stolz erzählt, dass seine Eltern nach dem letzten Auftritt sagten: ‘Das hast du gut gemacht.’

Wer JeKi macht, macht es gut. Deshalb unterstützen wir das Programm, diese Woche haben wir wieder mehr als 1000 Grundschulkinder im Haus, die alle, was sie machen, gut machen, sie spielen:

Sie lernen, dass man etwas wollen kann im Leben.