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Corvus Corax | Ars Mystica

Es gibt die Relativitätstheorie, die Theorie von der Kontinentalplattenverschiebung und die Phantomzeit-Theorie. Letztere besagt, dass die Zeit zwischen 614 und 911 n.Chr. nie stattgefunden habe. „Das erfundene Mittelalter. Die größte Zeitfälschung der Geschichte“ heißt ein einschlägig behüteter Buchtitel zu diesem Thema, die Experten streiten. Gab es diese 300 Jahre überhaupt, gab es sie nicht? Dabei […]

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Corvus Corax by Christian Ermel (c)

Es gibt die Relativitätstheorie, die Theorie von der Kontinentalplattenverschiebung und die Phantomzeit-Theorie. Letztere besagt, dass die Zeit zwischen 614 und 911 n.Chr. nie stattgefunden habe. „Das erfundene Mittelalter. Die größte Zeitfälschung der Geschichte“ heißt ein einschlägig behüteter Buchtitel zu diesem Thema, die Experten streiten. Gab es diese 300 Jahre überhaupt, gab es sie nicht? Dabei ist alles ganz einfach: Einstein hat die Relativität erfunden, Kontinental die Plattenverschiebung und Corvus Corax das Mittelalter. Kurz vor der Zeitenwende im Jahre 1989 war das, vorher gab es sowas nicht, “Mittelalter”, jetzt gab es Corvus Corax und das kam so:

Es gab eine Band namens “Tippelklimper”. Als Tippelbrüder bezeichnet man Handwerksgesellen, die sich nach ihrer Freisprechung auf die Wanderschaft machen. Auch Castus und Wim gingen nach ihren Lehrjahren als Straßenmusiker quer durch die DDR auf Fahrt, stießen sehr bald an Grenzen und begingen, was man “Republikflucht” nannte. Zurück ließen sie einen zahmen Kolkraben, nach ihm benannten sie sich fortan: Corvus Corax. Das erste Album, „Ante Casu Pecatti“, erschien als Kassette noch im selben Jahr.

Ihre musikalische Idee: die Neuinterpretation mittelalterlicher Melodien, und dies durchaus im Zeichen der Sinnesfreude. Poetische Melodien, treibende Rhythmen, schweißtreibende Konzerte, dazu ein hendrix-virtuoses Dudelsackspiel und die Hingabe an mittelalterliche Techniken: Trommeln und Marktsäcke werden bis heute von Wim selber gebaut. Nahezu im Alleingang haben die Berliner erfunden, was wir heute als Marktmusik kennen – nur: Corvis Corax sind das Original.

Und um die Welt gekommen. Wie es sich für Spielleute gehört. Von Moskau bis Mexiko City. Von Japan über China in die USA. Europa sowieso. Mal erkundeten sie auf den Spuren einer altgriechischen Stele die Antike („Seikilos“), mal bearbeiteten sie die Carmina Burana im zweiteiligen Orchesterwerk „Cantus Buranus“ (ein bombastischer Crossover mit klassisch geprägten Breitwandklängen, verstärkt von lokalen Chören und Orchestern). „Venus Vina Musica“ feierte die Lebensfreude und lieferte unter anderem – so praktisch kann das Mittelalter sein – einen Zauber gegen den Kater nach durchzechten Nächten. Dann: Auftritte mit den Taiko-Trommlern von Wadokyo, die Hinwendung zu keltischen Klängen und nordischer Mythologie („Sverker“ und „Gimlie“), südamerikanische Annährungen ans Reich der Azteken …

Jetzt erstmal: “ars mystica”, die Kunst des Mystischen. Eine Auswahl aus ihrem ein Vierteljahrhundert andauernden Schaffen. Dabei reizt die Band das gesamte Klangspektrum ihres Instrumentariums aus: Dudelsäcke, Schalmeien, Flöten, Drehleier, Cister, Percussion … man wundert sich, was alles klingen kann und auf welche Weisen Töne erzeugt werden können, getragene Melodien, epische Gesänge, hypnotische Rhythmik … Und dann das Highlight mittendrin: die mittelalterliche Version des “Game of Thrones”-Themas …


 

>> Kulturnews, Piranha, metal.de & Sonic Seducer presents:

CORVUS CORAX: ars mystica

>> Freitag, 07. April 2017, 20 Uhr | Einlass 19 Uhr
>> Tickets hier

Das Konzert war zunächst für 26. Januar 2017 geplant und wurde auf den 07. April verlegt.

Corvus Corax | Ars Mystica

Es gibt die Relativitätstheorie, die Theorie von der Kontinentalplattenverschiebung und die Phantomzeit-Theorie. Letztere besagt, dass die Zeit zwischen 614 und 911 n.Chr. nie stattgefunden habe. „Das erfundene Mittelalter. Die größte Zeitfälschung der Geschichte“ heißt ein einschlägig behüteter Buchtitel zu diesem Thema, die Experten streiten. Gab es diese 300 Jahre überhaupt, gab es sie nicht? Dabei […]