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Sonic Art Lab Ensemble | urban urtyp #52

Der Ton, den Notenblätter anschlagen, ist der Befehlston: tu dies, lass jenes, spiel so und nicht anders und jetzt etwas schneller, schneller! usw. Kein Notenblatt der Welt würde schaffen, was das SONIC ART LAB ENSEMBLE schafft: Es bringt fünf Individualisten dazu, einen Konzertabend über aus eigenem freien Willen etwas Gemeinsames zu machen  –  Musik. Um […]

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urban urtyp by Ayla Wessel | Kulturagentüer

Der Ton, den Notenblätter anschlagen, ist der Befehlston: tu dies, lass jenes, spiel so und nicht anders und jetzt etwas schneller, schneller! usw. Kein Notenblatt der Welt würde schaffen, was das SONIC ART LAB ENSEMBLE schafft: Es bringt fünf Individualisten dazu, einen Konzertabend über aus eigenem freien Willen etwas Gemeinsames zu machen  –  Musik.

Um es gleich vorweg zu nehmen, es wird keine leichte Kost im Kubus serviert, nicht an diesem Abend, die Zutaten: Reste eines Schlagzeugs und ein vollständiges Cello, Bass- und Kontrabass-Klarinette, Flügel und Elektronik. Dazu: Neugier, Experimentierfreude und Lust am Spiel, an diesem Mal-sehen-was-passiert-wenn …

Wenn, dann passiert Musik. Sie ergibt sich nur, das ist entscheidend, wenn man sein Instrument beherrscht, erstens und zweitens, wenn man weiß, was Alte Musik und Neue Musik ist, was Jazz ist und was Elektronik, was Komposition und was Improvisation. Klassik ist eben schon lange nicht mehr das, was auf Spartensendern läuft, die auf Zielgruppen zielen, Klassik ist drin in dem, was SONIC ART LAB ENSEMBLE macht.

Womit es klassische Zielgruppen enttäuscht. urban urtyp ist glücklicherweise keine Zielgruppe, eher ein Lebensgefühl, und der urban urtyp-Raum ist eben kein Forum, sondern ein Kubus, und in einem Kubus denkt man nicht rund, sondern quer: Klanglich also ist das SONIC ART LAB – um einmal ein paar solcher Querverweise zu ziehen – so ausgefallen wie ORKA (die Insulaner waren uu #10), ist der Flügel so gut präpariert wie der von HAUSCHKA (uu #12) und ist der Schlagzeuger Etienne Nillesen einer, der auch mit FREDERIK KÖSTER spielt (uu #30).

Und jetzt noch ein paar Querverweise in die Welt der geförderten Kunst: Pianist Stefan Schultze hat 2010 den WDR-Jazzpreis für Komposition entgegen genommen, der Soundkünstler Ludger Hennig hat lanmge Jahre über die „klangkunstprojekte“ in Leipzig kuratiert, eine exklusive Konzertreihe für improvisierte Musik, und er lehrt andere Computermusik an der Hochschule für Musik in Weimar; der Cellist Nathan Bontrager hat seine MHGs (seine Musikhintergründe) in Experimenteller/ Improvisierter Musik, in Alter Musik und in Folkmusik, der studierte Jazz-Musiker und Toningenieur Falk Grieffenhagen schließlich ist – ist aber auch egal, die Liste von Falks Schaffens ist lang, u.a. ist er Video Operator bei KRAFTWERK, und sowas wird man nicht, wenn man sein Publikum aus dem Blick verliert. Mit einem Wort:

SONIC ART LAB ist Musik für Leute, die ihren Ohren mehr trauen als ihren Music-Apps.

Olaf Rauch, uu-team


urban urtyp #52
SONIC ART LAB ENSEMBLE

>> 05. Februar 2017
>> wie immer sonntags, wie immer 19 Uhr, wie immer nur 10 Euro 
>> Tickets gibt es hier oder direkt reservieren: tickets @urbanurtyp.de