urban urtyp

Ist Techno das neue Klassik?

Coma und Numinos sind urban urtyp

DJ Dash und Dietmar Korthals bei urban urtyp #32 | (c) Marc Eden

Coma kennt, wer Techno kennt, sie haben den „new Techno sound of Cologne“ geschaffen. Einen Sound, für den sie überall gefeiert werden, wo man Techno-Musik nicht zerstampft, sondern zuhört und versteht wie man andernorts, sagen wir: Klassik zuhört und versteht.

Etwas Oldschool, etwas New Rave, dazwischen Italo-Disco und 80er Pop  –  nur dass es bei Coma nie nach Rezept klingt, es klingt nach Gegenwart, es sie fliegt einem in akustischen Fetzen um die Ohren. Die beiden Kölner zählen zur ersten Generation, die Techno nicht entdeckt hat, sondern aufgewachsen ist darin, das Interessante an ihnen ist: ihre Aufmerksamkeit, sie hören in alle Richtungen.

Und empfangen aus allen Richtungen, die Welt als Soundwelt, ein Universum aus Ähnlichkeit und Differenz. Es ist eine, sehr vorsichtig forumuliert, religiöse Art, sich durch die Welt zu bewegen, in der Bedeutung gewinnt und Sinn, was andere als Geräusch wahrnehmen. Eigentlich ist Techno, wenn er gut ist, eine Verzauberung von Welt, ein Anti-Weber-Sound, der sich heraus schält aus dem, was sein Geheimnis eigentlich verloren hat. [Witzig, dass Coma vom Goethe-Institut in just jene Welt geschickt wurde, in der man, seit es Pop gibt, Erleuchtung wähnt, nach Indien …]

Sie sind zurück, Bochum ist das Rishikesh des Westens, der uu-Kubus der neue Ashram. Schluss mit Goethe und Romantik, “this side of paradise“ ist der Titel von Comas jüngstem Werk, er passt perfekt hierher in die KIRCHE DER KULTUREN, die Regel hier war immer:

„Die zweite Hälfte des Himmels könnt ihr haben / das Hier und das Jetzt, das behalte ich.“

(Wann die wohl mal kommen, Fehlfarben …]


urban urtyp #47

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