Kultur & Theologie, Pop

“I know what I’m not”

Madonna beatmet den Imperativ des Pop: Sei, wer du nicht bist.


“Madame X” Madonna | Pressefoto Madonna (c)

Madonna hat viel Prügel bekommen für “Madame X”, ihr neues Album, dabei hat sie die Idee des Pop beatmet. Dass es nicht darum geht, so zu sein, wie man ist, sondern auch anders sein könnte.

Derzeit ist diese Idee nicht eben en vogue, man möchte lieber identisch sein mit sich selbst. Was ein – auch ästhetisch fatales – Nullsummenspiel ergibt: Identität ist ein anderes Wort dafür, den eigenen Grabstein zu beschriften.

Pop dagegen war immer die Idee, mit Identitäten zu spielen. Sich einzufühlen in den Anderen, biblisch gesprochen: Fühle deinen Nächsten wie dich selbst. Madonna:

“I will be gay, if the gay are burned. I’ll be Africa, if Africa is shut down. I’ll be Islam, if Islam is hated. I’ll be Israel, if they’re incarcerated. I’ll be a woman, if she’s raped. I know what I am (God knows what I am). And I know what I’m not (and He knows what I’m not). Do you know who you are?”

“Killers Who Are Partying”, ein großer Song: