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Henry Rollins

Henry Rollins' Travel Slideshow

Henry-Rollins-Graffiti in Asbury Park, New Jersey by Shephard Fairey | Foto Dan Century cc)

US-Underground, wäre er da zu verorten? Wenn, dann ist unten überall und überall ist Underground: Henry Rollins ist Hardcore-Punk und Schriftsteller und ein Verleger, er ist Reisejournalist und politischer Kommentator, er moderiert im Radio und hat eigene Sendungen im TV, spielt Rollen in Filmen, die siedeln zwischen Horror, Thriller und Komödie, und später am Tag ist er Gewichtheber mit Ambition. Ein Desperado des Tuns:

In Washington geboren, lebt in L.A.. Und hat geschafft, das zu erreichen, was purer Luxus ist: dass er sich, was er als nächstes tut, nach Lust und Laune sucht, nach seiner persönlichen Motivation. Was er auch singt, erzählt und zeigt, es geschieht  –  so formuliert es seine Agentur  –  „aus reinem Herzen“. Und das ist das Gegenteil von naiv, das reine Herz  –  siehe Psalm 51, siehe Matthäus 8,5  –  sieht die Welt filterlos und nutzt die Sprache  –  Grammy 1994! für ein Spoken-Word-Album!  –  nutzt die Sprache, um Politik und Poesie, Wut und Witz, Polemik und Privates zu verschachteln.

Weltreisen durch Kopf und Kontinente, durch Krisen und Katastrophen, durch Comedy und Anklagen. Rollins provoziert, weil er optimistisch ist, der Satz gilt auch vice versa: Hörte er auf zu provozieren, lohnte es tatsächlich keine Mühe mehr.

So gesehen und gelesen und gehört, muss man Rollins als optimistisch betrachten von Anfang an. Bereits Black Flag, die Hardcore-Legende, der er von 1981 bis zu ihrer Auflösung 1986 als Shouter vorstand, setzte sich von den konform motivierten Bands ihrer Zeit ab. Auch sie waren wütend, selbstredend, und in Momenten waren sie hasserfüllt, das aber nicht als Prinzip, noch weniger als Image. Sondern gegen jene, denen sie nachweisen konnten, welches Unheil sie angerichtet haben.

Mit der Rollins Band, die seit 1986 in wechselnden Besetzungen bis heute existiert, schuf er darüber hinaus einen neuen Musikstil, indem er die Brachialität des Hardcore mit der Schwere des Delta Blues vermengte. Hardcore und Blues? ‚Hardcore-Blues’ ist das, was keine andere Band dieser Welt kann. Vielleicht deshalb, weil, wer den Blues hat, noch etwas anderes haben muss: ein reines Herz.

Und jetzt? Jetzt etwas sehr Spezielles. Im Februar dieses Jahres hatte Rollins europaweit zu einer Handvoll Auftritte geladen, die waren Wochen vorher ausverkauft, jetzt legt er  –  wie gesagt, er folgt der Lust und seinem Herzen  –  5 Abende nach. 5 individuelle Abende für ein ganzes Land zwischen Hamburg und München, einer davon in Bochum, Rollins’ „Travel Slideshow“ ist  –  was? Ein Diavortrag.

Einer nach seiner Art, nicht notwendig kalkulierbar. Er hat sich vor kurzem durch Tausende seiner Reisefotos gewühlt und sie dramaturgisch gebündelt, das Ergebnis: eine Tour de Force der Menschheit. Kein Spaziergang, dieser Abend: hier Krieg, dort Hoffnung, hier Krise, dort Aufbruch, und Rollins erzählt dazu in seiner eigenen, sehr energetischen Weise, was er erlebt hat auf seinen Touren und wer ihm begegnet ist, monatelange ist er durch Gegenden wie Bhutan und Nordkorea, Kuwait und Kirgisien, Syrien und Sri Lanka, Brunei und Mali gereist. Eher unwirtlich, der Prospekt, Rollins deutet, informiert, bezieht Position, er verquickt seinen eigenen Blick auf die Welt mit überraschenden Pointen und spontaner Comedy.

Und dann wird dies passieren. Oder das. Oder beides, er ist ein Performer, einer, der sein Publikum drei Stunden und länger fesseln kann. Bis in die letzte Reihe. Die Washington Post, keine Dorfzeitung, hat es so ausgedrückt:

„Wortkrieger, Überzeugungstäter, Provokateur, Humorist, selbst Motivations-Trainer: Was für ein wunderbar enthusiastisches und mitreißendes Geschnatter!“


HENRY ROLLINS  |  Henry Rollins’ Travel Slideshow

>> Donnerstag 29. November | 20 Uhr
>> Einlass 19 Uhr
>> Tickets 30,10 € zzgl. Geb.
>> VVK direkt hier bei uns!
>> Parkhaus P3 wird eigens länger geöffnet sein!