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Stadtkantorei | Bach: Weihnachtsoratorium 1 – 3

Ist es Aufgabe des Staates, das Weihnachtsoratorium aufzuführen? Die Stadt tut dies, sie führt das Weihnachtsoratorium von Bach gleich 2 x auf, sie subventioniert beide Konzerte massiv. Und hat gleichzeitig die Kooperation mit der Stadtkantorei – dem Chor der Evang. Kirche, die Kooperation besteht seit 1959 – aufgekündigt. Wortlos. Seit sie ein eigenes Haus haben, […]

“Brunnen des Glücks” von August Vogel im Innenhof des Rathauses Bochum | (c) Ayla Wessel | Kulturagentüer

Ist es Aufgabe des Staates, das Weihnachtsoratorium aufzuführen? Die Stadt tut dies, sie führt das Weihnachtsoratorium von Bach gleich 2 x auf, sie subventioniert beide Konzerte massiv. Und hat gleichzeitig die Kooperation mit der Stadtkantorei – dem Chor der Evang. Kirche, die Kooperation besteht seit 1959 – aufgekündigt. Wortlos. Seit sie ein eigenes Haus haben, kooperieren die Bochumer Symphoniker mit einem Chor aus Dortmund. Und covern das Konzept der Bochumer Kantorei, das darin besteht, das Weihnachtsoratorium nicht irgendwann aufzuführen, sondern zum Vierten Advent, dem Beginn der Weihnachtswoche. Dasselbe Programm, derselbe Termin, die Stadtkantorei muss, wenn sie das kirchliche Fest überhaupt noch besingen will, ausweichen.

Eine absurde Situation: Staatskultur, hoch subventioniert, zwingt kirchliche Kultur, frei finanziert, in die Knie, indem sie kirchliche Konzepte covert. Das ist ein massives Problem, ist es ein kulturpolitisches Thema? Nein, weil es keine Kulturpolitik gibt in dieser Stadt.

Dabei ist das Weihnachtsoratorium, und das macht die Sache skurril, ein staatskritisches Werk: Die Geschichte beginnt damit, dass der Staat die Liste aller Steuerpflichtigen aktualisieren will, die Steuerpolitik bringt ein junges Paar in große Schwierigkeiten  –  „sie war schwanger“. Keine KiTa weit und breit, immerhin ein Trog. Am Ende geht es darum, dass Menschen daran glauben, der Segen ruhe auf den Hütten und nicht auf Tempeln der Macht. Lange her.

Ist aber der Sinn des Werkes von Bach. All die Pauken und Trompeten, die Arien und Jubelchöre sind nur geborgt dafür, das auszudrücken, was anders wäre: dass Macht ohnmächtig werde.


WEIHNACHTSORATORIUM von J. S. BACH | Kantaten 1 – 3

Ina Siedlaczek | Sopran
Nohad Becker | Alt
Lorin Wey | Tenor
Martijn Cornet | Bass

Stadtkantorei Bochum  |  Mitglieder der Bochumer Symphoniker [alle von uns bezahlt]  |  Arno Hartmann, Dirigent


>> Sonntag 17. Dezember 17:00 Uhr
>> Einlass 16:15 Uhr
>> VVK 24,00 € zzgl. Geb.  |  1/2 Preis für alle bis 25 Jahre
>> Tickets gibt es hier direkt bei uns sowie in allen besseren VVK-Stellen bundesweit